Per Masterplan in Emsdettens Zukunft?

Bürgermeister-Kandidat Dr. Thomas Kock besuchte mit Eva Nie, SPD-Kandidatin für den Wahlkreis 7 (Wältermann) die Pool Group.
„Mir geht es darum, auch Unternehmen zu besuchen, die durch die Corona-Pandemie sehr stark betroffen sind“, so Dr. Kock zu Carl Cordier, CEO bei Pool. Immerhin ist die Firma aus dem Emsdettener Süden vor allem für ihr Veranstaltungsmanagement bekannt. Obwohl – so ganz skeptisch wollte Cordier die eigene wirtschaftliche Lage nicht sehen. „Wir haben stark auf virtuelle Veranstaltungen umgestellt, gerade die Bundesregierung ist hier ein wichtiger Auftraggeber.“ Trotzdem schaut Cordier nicht mit allzu großer Zuversicht in die Zukunft. „Viele Unternehmen werden im 4. Quartal große Probleme bekommen“. Alle drei betonten, dass die Folgen der Pandemie noch sehr viel länger spürbar sein werden als viele Menschen heute bereit sind, anzunehmen.
Im Mittelpunkt des ausführlichen Gesprächs stand dann die längerfristige Zukunft Emsdettens. Fragen wie: Wo wollen wir mit der Stadt in den nächsten Jahren hin? Was passiert mit der Innenstadt? standen im Fokus. Einig war man sich, dass sich Emsdetten in den nächsten Jahren stärker nach Münster orientieren wird. Benötigt werden Wohnheime für Auszubildende, deutlich mehr Wohnungen für Fachkräfte, die nach Emsdetten ziehen, am besten in Bahnhofsnähe. „Emsdetten benötigt einen Masterplan“, so Cordier, „es muss stärker beachtet werden, wie einzelne Entscheidungen zusammenhängen.“ Dr. Kock erläuterte seine Vorstellungen, dass gerade in der Innenstadt die Bedeutung des Einzelhandels zurückgehen wird. Natürlich müsse man hier weiterhin Impulse setzten, wie etwa durch den neuen Edeka, aber insgesamt wird das Thema Wohnen in der Innenstadt immer wichtiger. Die Zukunft liegt in der Innenstadt als Ort der Begegnung, etwa durch Kulturveranstaltungen, die Menschen in die Stadt locken.
Einig war man sich auch, wie wichtig es ist, die Digitalisierung endlich voranzubringen. Eva Nie, die 18 Jahre lang in Schottland gelebt hat, betonte, dass man dort in dieser Hinsicht viel weiter sei. Die Ausstattung der kompletten Stadt mit Glasfaser in den nächsten fünf Jahren, wie von Dr. Kock beabsichtigt, könne nicht mehr als ein Anfang sein. Thomas Kock bedankte sich bei Carl Cordier, der viele originelle Ideen für die Stadt hat. Es wurde vereinbart, den Dialog nach den Wahlen fortzusetzen.